Corona und Alltag
Diese Seite hieß anfangs „Corona - kleine Bilder, kleine Texte“ (149 Bilder, von denen Sie eine Auswahl weiter unten finden). Jetzt heißt sie "Alltag".
Am 3.4.21, meinem Tag 379 nach Corona,
ist Corona weiterhin an meiner Seite. Wie wir uns auch sträuben, wie wir auch das Virus für wahr oder unwahr halten mögen, wir kommen daran nicht vorbei. Corona ist Alltag geworden, und alles, woran wir nicht vorbeikommen, nehmen wir am besten an, um nicht daran zu ersticken. Annehmen nicht im Sinne von ohnmächtigem Dulden, annehmen mit weiterhin offenen Augen, kritischem Hinterfragen und gesundem Menschenverstand.
Corona bleibt, und genauso wenig, wie wir vor Corona gewusst haben, dass wir vor Corona sind, wissen wir heute, wie und wann wir nach Corona sein werden. Wahrscheinlich werden wir nie mehr nach Corona sein, sondern immer nur mehr oder weniger mittendrin.
April 2021
Wunderschöne Ostern - trotz alledem!
März 2021
Pantun* – Zeitumstellung
Wohin verschwindet die Stunde
Die mir im Frühling geraubt
Aus fragwürdigem Grunde
Oktober retour – nutzlos, verstaubt
Die mir im Frühling geraubt
Samt einmaligen Chancen
Oktober retour – nutzlos, verstaubt
Scheinheilige Avancen!
Samt einmaligen Chancen
Sind niemals nachzuholen
Scheinheilige Avancen!
Gestohlen bleibt gestohlen
Sind niemals nachzuholen
Aus fragwürdigem Grunde
Gestohlen bleibt gestohlen
Wohin verschwindet die Stunde ...
Und immer wieder ein Zeichen für Verlässlichkeit und Glauben-dürfen, dass es schließlich immer wieder Frühling und immer wieder gut wird.
Januar 2021
Dezember 2020
Pantun* - Weihnachten
Weihnachten ist jedes Jahr
Nun hört man an manchen Tagen
Ganz anders als es bisher war
In den Lüften Engelklagen
„Wenn wir sie beim Namen nennen?“
Zuversicht wird Angst besiegen
November 2020
Pantun* - Corona/Nachdenken
Ein Dasein vollbringen, das lohnt
Alt werden darüber und klug
Die Tage mal neu, mal gewohnt
Von allem mal knapp, mal genug
Oktober 2020
Pantun
Ein Virus wird uns bezwingen
Vertrautes zu Kleinholz zerlegen
Wir, tapfer in allen Dingen
Wir kämpfen verzweifelt dagegen
Ein Nebel verstellt unsre Sicht
https://www.uni-bielefeld.de/uni/kultur-veranstaltungen/kultur/corona-galerie/
September 2020
Juni 2020
Corona - die öffentliche Seite und die persönliche - neben allen anderen Seiten, deren Aufzählung sehr individuell ist und in die eigene Verwirrung führen muss. Seit Freitag, den 13.3.20 (mein Tag 1) habe ich jeden Tag ein 10x10-Bild gezeichnet, mir dafür max. 1,5 Stunden bewilligt, um so meinem Wunsch nach Perfektion ein Schnippchen zu schlagen. Sich selbst einen Rahmen bzw. Grenzen zu setzen ist übrigens eine schöne Möglichkeit, sich nicht zu verirren.
Unten sehen Sie eine Auswahl meiner Tagesbilder. Sie zeigen eher meine Sicht der öffentlichen Seite - die persönliche ist doch hin und wieder zu persönlich.
Bedeutende Themen sind mit der Zeit im Schlamm von Rechtfertigung, Abwehr und Verleugnung versunken. Sie werden nun von Corona hochgespült. Armut, Arbeitsschutz, Bildung, Kindeswohl, Mindestlohn, Rasse, Tierwohl, Werkvertrag ... sind plötzlich (wieder) auf der Agenda, erlangen neue Aufmerksamkeit. Zu gerne hätte man geglaubt, sie seien vor langer Zeit bereits erledigt zu den Akten gelegt worden.
Bei allem psychischen, finanziellen und gesundheitlichen Leid, das Corona der Welt gebracht hat, bleibt immer noch die alltägliche, stille Seite mit der Chance auf Veränderung, abseits von "immer schneller, höher, weiter".